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Ramon Weiß

Es gab eine Zeit, da dachte ich beim Thema Tee: "Trinkt man wenn man Krank ist." Heute ist es meine Leidenschaft. Ich hab die Tiefe des Themas begriffen und verstanden was Tee ist. Mein Antrieb ist, dies bei anderen auch zu bewirken. So am Rande noch zu mir. Meine Frau und Freunde sagen ich bin ein Gourmet. Und ja, das bin ich! Dies und noch mehr ist der Grund als Tea Gentlemen aufzutreten

Der farbenfrohe Teegarten

Verstanden!?

Nach „Ist Tee gleich Tee?“ ist verständlich was mit Tee gemeint ist. Du denkst dir gerade – ja nee ist klar. Dann hast du begriffen das Tee als Thema tiefer geht. Mit dem Wissen aus „Grüner Tee schmeckt mir einfach nicht!“, sollten wir doch jeder Teesorte eine Chance geben.

Außer Schwarztee und Grüntee gibt es mehr! Ja auch Weißer Tee – gut aufgepasst. Aber hast du auch schon mal von Pu Erh, Oolong, roten und blauen Tee gehört? Gut vielleicht hört sich das letztere unglaubwürdig an, aber so ist es. Bei Tee, ist nicht alles schwarz und grün.

Schauen wir uns die Schönheit und Vielfalt des Tees an, in dem wir uns mit dem Farbenspiel beschäftigen. Und ganz ehrlich, ohne Farben wäre das Leben langweilig. Das gilt auch für Tee.

Tee-Familien Ost und West

Wir bauen jetzt keine Mauer und reißen auch keine ein – vielleicht ein wenig. Im Osten – den asiatischen Ländern – und im Westen, unterscheiden sich die Trennung der Teefamilien durch die Farbgebung.

Im Westen (bei uns) findet man oft folgende Tee-Familien / Tee-Kategorien.

Weißer Tee, Gelber Tee, Grüner Tee, Oolong Tee, Schwarzer Tee und manchmal separiert Pu-Erh Tee.

Im Osten speziell China sieht das anders aus.

Weißer Tee, Gelber Tee, Grüner Tee, Blau-Grüner Tee, Roter Tee und Schwarzer Tee.

Wie kommt man denn bitte darauf? Gute Frage, ist aber sehr einfach zu verstehen.

Aber gönnen wir uns erstmal einen Schluck Tee, bevor er noch kalt wird. Schau mal in deine Tasse – wenn da jetzt noch Tee drin ist – wie würdest du die Farbe des Aufgusses beschreiben? Jetzt sind wir schon ein Schritt näher, warum die Chinesen das so einteilen.

In China wird der Tee traditionsgemäß nach der Färbung, welche die Blätter und der Aufguss durch die verschiedenen Verarbeitungsweisen annehmen, in die oben genannten Tee-Familien eingestuft.

Schauen wir uns die einzelnen Näher an.


 Weißer Tee

Durch die unmittelbare Verarbeitung der Blätter, der üppige weiße Flaum, der die Knospen bedeckt, sind maßgeblich dafür, dass ein Tee als Weißer Tee bezeichnet wird. Diese Auswahl der Blätter und Knospen gibt dem Tee eine gelblich transparente Farbe im Aufguss.

Die Verarbeitung des Weißen Tees beschränkt sich – einfach gesagt – auf das Welken und Trocknen.

Ist Weißer Tee somit dem ursprünglichen Teegenuss am nächsten? Das klären wir in einem ausführlicheren Beitrag über Weißen Tee.

Probierempfehlung:

Pai Mu Tan, Tai Ping Hou Kui, Yin Zehn („Silvernadel“)


Grüner Tee

Hellgrüne bis dunkelgrüne Blätter. Von leicht grüngelblich über dunkelgrün bis neongrün können die Aufgüsse sein. All diese Facetten bietet Grüner Tee. Der Name ist hier Programm. Wie?

Die Oxidation der Teeblätter wird nach dem Pflücken unterbunden, dadurch behalten sie die ursprüngliche Farbe. Deshalb wird kein Schwarz Tee daraus.

Grob vereinfacht kann man die Herstellungsschritte auf folgende vier herunterbrechen. Welken, Dämpfen bzw. Erhitzen, Rollen und Trocknen. Die unterschiedlichen Produktionsschritte können sich je nach gewünschtem Endprodukt sehr stark unterscheiden. Das ist erst der Anfang, es gibt noch viel zu entdecken! 🙂

Ist Grüner Tee dann gesünder? Die Frage beantworten wir separat. Teetrinkern sagt man nach, sie seien geduldiger. Dann lernen wir das jetzt.

Probierempfehlung:

Aus China: Lung Ching, Gunpowder, Xiang Cha

Aus Japan: (Watanabe Yakushima) Sincha, (Minami Sayaka) Sencha, Gyokuro aus Kagoshima


Gelber Tee

Eine Spezialität! Namensgebend sind seine typische Farbe der Blätter und der strohgelbe Aufguss. Das man ihn nicht kennt hat mit seiner Seltenheit zu tun.

Die Herstellung ähnelt der des Grüntees, bis auf die „gelbe Versiegelung“. Das bedeutet, dass über einen festgelegten Zeitraum die Blätter in einem speziellen Tuch eingewickelt, in einer Pfanne behutsam erhitzt werden. Grob vereinfacht kann man die Herstellungsschritte wie folgt herunterbrechen. Kurzes Erhitzen, Rollen, Blätter ruhen im feucht-warmen Tuch und zum Abschluss Trocknen.

Wo soll ich den herbekommen und wie bereit ich den dann zu? Das klären wir alles in weiteren Beiträgen.

Probierempfehlung:

Tees aus China von der Insel Jun Shan


Oolong Tee

Die halbfermentierten Tees, bekannt unter den Namen Oolong oder Wulong. Besser gesagt teiloxidierter Tee – aber das Thema verschieben wir. Da je nach Oxidationsgrad die Blätter einen dunkelgrünen, manchmal auch grün-blauen Schimmer aufweisen, nennen die Chinesen in Blauer- bzw. Blau-Grüner Tee. Stärkere Oxidationsgrade bringen dunklere Blätter hervor, werden aber nie so stark wie beim Schwarztee.

Auch die Farbe des Aufgusses kann von hellgrün bis braun variieren, je nach Oolong. Daher findet man oft in Teeläden die Unterteilung Brauner- und Grüner Oolong. Das macht das Ganze einfacher.

Wie aber entsteht Oolong? Kurz gesagt aufwendiger als bei Grün Tee. Vereinfacht wie folgt ausgedrückt – Welken, Teiloxidation, Erhitzen, Rollen und Trocknen. Diese Schritte werden teils mehrfach wiederholt.

Interessant, aber kompliziert!? Oolong werden wir noch ausführlich behandelt. Gönnt euch mal eine Tasse, denn sie werden sehr unterschätzt.

Probierempfehlung:

Tie Guan Yin, Da Hong Pao, Oriental Beauty, Milky Oolong


Roter Tee oder Schwarzer Tee?

Die Frage kann man nicht so einfach beantworten. Auch Experten und Teemeister sind teils sehr unterschiedlicher Meinungen.

Nach der Farbkategorisierung der Chinesen ist Roter Tee jener, der bei uns Schwarzer Tee genannt wird. Da durch die Oxidation die Blätter rötlich erscheinen und mancher Aufguss auch, wird er als Roter Tee bezeichnet.

Für die Engländer hingegen war durch die dunkle Färbung die Bezeichnung Schwarztee treffender. So auch die Einteilung bei uns.

Fermentierter Tee, wie Pu Erhs, sind hingegen in China unter Schwarztee gelistet, da sowohl die Blätter als auch die Aufgüsse dunkler sind. Ob die Pu Erhs nicht doch eine eigene Kategorie sind, wird in China unter Experten schon lange diskutiert. Aber wir können das Thema ja nochmals aufgreifen.

Wie wird Schwarzer Tee und Pu Erh hergestellt? Wieder vereinfacht ausgedrückt, wie folgt.

Schwarzer Tee: Welken, Rollen zum Oxidieren, Oxidation, Trocknen

Pu Erh: Welken, Erhitzen, in Form pressen / feucht lagern und Trocknen.

Du merkst schon, das müssen wir separat betrachten, um alle Fragen zu beantworten.

Probierempfehlung:

Golden Yunnan, Lapsang Souchong, Flugtee aus Darjeeling, Ceylon (Sri Lanka) Nuwara Eliya, Assam Doomni, Pu Erh Shu Cha – Cake


Noch Fragen?

Ganz viele – wirst du denken. Wo ist bitte der Matcha? Es heißt auch so schön „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut“.

Ist das nicht gigantisch, das aus einer Pflanze der Camellia sinensis so eine Variation entstehen kann. Und das ist erst die Spitze des Eisberges. Das ist TEE!

Deswegen, Tea is more than you expect! Bis zur nächsten Tasse.

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