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Ben Rist

„Earl Grey. Heiß!“ Mit diesem Satz bin ich zum Tee trinken gekommen und über die Jahre mal mehr mal weniger dran hängen geblieben. Aber erst mein Wechsel in die Tee Branche hat mich Tee auch als Tee verstehen lassen. Ich freue mich sehr darüber das wir euch hier auf dieser Plattform den Tee so nahe bringen können. Und dass ich einen Gourmet an meiner Seite habe, und dass ist er wirklich, macht die Sache so viel spannender. Dringen wir also zusammen in Teeplantagen vor, die du noch nie zuvor gesehen hast.

Grüner Tee schmeckt mir einfach nicht!

Grüner Tee schmeckt nicht wie grüner Tee!

Eine der häufigsten Aussagen, wenn es um grünen Tee geht, ist, dass er einfach nicht schmecken würde. Zu bitter ist er oft, manchmal schmeckt er nach Algen oder hinterlässt dieses trockene Gefühl im Mund. Grundsätzlich muss das aber nicht sein.

Meistens hilft es schon sehr, wenn man den Geschmack von grünem Tee vorher etwas besser beschrieben bekommt. Und dafür sind wir gerne für dich da. Denn: Grüner Tee schmeckt nicht wie grüner Tee!

Zu aller erst sollte man wissen aus welchem Land der Tee kommt. Schon hier beginnen die ersten großen Unterschiede. Schauen wir uns einmal 2 bekannte Länder etwas näher an, die alle sehr gute, aber auch unterschiedliche Grünteesorten produzieren. Das sind China und Japan.

China

Der erste große Unterschied liegt schon im Trocknungsverfahren. Denn grüner Tee ist nicht fermentiert. Das bedeutet, er wird getrocknet bevor die Oxidation am Blatt einsetzten kann.

In China wird das Blatt sehr gerne in großen gusseisernen Pfannen geröstet. Das führt auch gerne zu seinem charakteristischen Geschmack. Der Tee bekommt eine schöne tiefe fein-herbe Note, hat aber selten grasige oder Spinat artige Töne. Sucht man also eher einen etwas herberen Tee, wird man eher in der Sektion aus China fündig.

Frag nach einem Lung Ching, und achte auf schöne große und lange Blätter. Je kürzer und kleiner die Blätter ausfallen desto kräftiger ist später auch die Tasse.

Magst du es kräftig und herb dann könnte der Gunpowder etwas für dich sein. Seine gerollte Form ist bezeichnend und die Blätter öffnen sich wunderschön in der Tasse.

Wichtig! Gib dem Tee immer genug Platz, um sich zu entfalten. Nur dann kannst du den vollen Geschmack ausschöpfen!

Japan

Sind dir die Spinat- und Grasnoten lieber? Aber der Tee wird zu bitter? Einen schönen japanischen Sencha solltest du mit ca. 70°C heißem Wasser aufgießen. Hochwertigere Senchas oder Gyokuros gerne sogar nur mit 60°C.

Grundsätzlich gilt bei grünem Tee, kühleres Wasser zu verwenden ist besser, um die Blätter nicht zu „verbrennen“. Allerdings sind die Unterschiedlichen Sorten auch unterschiedlich anfällig für hohe Temperaturen. Doch darauf gehen wir in einem anderen Beitrag näher ein. Erst einmal gilt folgende Faustformel: Je hochwertiger der Tee, desto kühler sollte das Wasser sein.

Ist das Wasser zu heiß, lösen sich viel mehr Bitterstoffe aus den Blättern und der Tee schmeckt dem entsprechend.

Dosierung & Ziehzeiten

Hier gibt es auch Unterschiede die zum Teil auch auf persönlichen Geschmack beruhen. Das stellen wir jetzt nicht gegenüber.

Die Empfehlung zum Thema ist deshalb, einen Teelöffel pro Tasse – maximal 200 ml – zu verwenden. Nimmst du mehr, wird der Tee möglicherweise zu kräftig.

Bei Tee, der dazu neigt wirklich sehr schnell bitter zu werden, könnte man auch das Wasser nur sehr kurz ziehen lassen. Ca. 15 Sekunden reichen hier schon aus. Diesen Tee kann man dann nochmal mit kühlerem Wasser aufgießen und als Kaltgetränk zur Seite stellen. Den Tee weg zu kippen wäre schade und muss nicht sein. Warum das trotzdem viele tun, klären wir an anderer Stelle einmal.

Der dann folgende „zweite Aufguss“ dürfte schon sehr viel milder und harmonischer sein.

Mach dir keinen Kopf, wenn es nicht gleich bei der ersten Tasse funktioniert. Grüner Tee kann häufig mehrmals aufgegossen werden. Einer der Aufgüsse schmeckt dir sicher. Und selbst wenn nicht, gibt es noch einen weiteren Vertreter beim Tee, der euch gefallen könnte. Weißer Tee!

Tipp Weißer Tee

Er ist bekannt für seine sehr milde und leichte Art. Näher gehen wir auf das Thema an andere Stelle ein.

Frag nach einem Silver Needle. Das sind wirklich nur die besten und schönsten Blätter und man erkennt auch sofort warum der Tee seinen Namen trägt. Dieser Tee wird sicher nicht bitter und genießt auch bei Feinschmeckern hohes Ansehen.

Fazit

Man muss aus der Zubereitung von grünem Tee keine Wissenschaft machen, aber wenn man diese kleinen Regeln beachtet kann man in einer wunderschönen Welt abtauchen und großartige Geschmacksnoten erleben.

Sag uns wie es gelaufen ist, oder stell uns einfach noch Fragen dazu.

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2 Gedanken zu „Grüner Tee schmeckt mir einfach nicht!“

  1. Super gemacht freue mich auf weitere Beiträge. Macht Spass es zu lesen und umzusetzen.
    Ich werde bei Teetrinkern Werbung dafür machen. Wirklich toll!!!

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